Vitamin D

Vitamin D nimmt bei den Vitaminen eine Sonderstellung ein. Es wird der Gruppe der fettlöslichen Vitamine zugeteilt und gilt gleichermaßen als Vorstufenhormon. Es wird in Fettgeweben über längere Zeit hinweg gespeichert.

Vitamin D, auch Vitamin D Hormon, ist für viele Funktionen notwendig. In der Natur kommt es in zwei Formen vor:

  • Vitamin D2: Ergocalciferol ist pflanzlicher Herkunft, z. B. enthalten in Soja, Getreide
  • Vitamin D3: Cholecalciferol ist tierischer Herkunft, enthalten in fettreichem Fisch wie Lachs, Sardellen oder Makrelen oder in Vit. D angereicherten Milchprodukten.

Beide Formen, Vitamin D2 und D3, werden im Körper zu Calcitriol (1,25-Dihydroxycholecalciferol) umgewandelt, das als Hormon wirkt. Unter normalen Lebensbedingungen kann der Körper Calcitriol aus körpereigenem Cholesterin selbst bilden, wozu allerdings Sonneneinwirkung auf die Haut notwendig ist.

Vitamin D kann sowohl über die Ernährung zugeführt als auch durch Sonnenbestrahlung in der Haut gebildet werden. Allerdings kann der Bedarf durch Ernährung kaum gedeckt werden. Muttermilch enthält wenig Vitamin D.

Schätzungsweise wird bei 10-15minütiger Sonnenbestrahlung von Gesicht, Armen, Beinen und Rücken körpereigen ausreichend Vitamin D produziert. Sonnencremes blockieren die Aufnahme der wichtigen ultravioletten Bestrahlung und verhindern somit die körpereigene Vitamin D Produktion. Bei häufiger Sonnenbestrahlung kann die gewünschte Versorgung ohne die Einnahme eines Vitamin D-Präparats erreicht werden.

Menschen, die in sonnenarmen Ländern wohnen oder die durch vollständige Körperbekleidung der Sonne nicht ausreichend ausgesetzt sind, zeigen häufig Mangelerscheinungen. Bei dauerhaft fehlender ultravioletter (UVB) Bestrahlung muss für eine ausreichende Versorgung mit Vit. D Präparaten gesorgt werden.

Vitamin D ist wichtig für die Calcium- und Phosphorresorption. Mangel an Vitamin D kann Knochen- und Gewebemalformationen wie z. B. Rachitis bei Kindern oder Osteoporose bei Erwachsenen verursachen. Vitamin D unterstützt Immunfunktionen und schützt vor Autoimmunerkrankungen, Bluthochdruck und Infektionen. Vitamin D Mangel erhöht das Krebsrisiko und wurde mit Depressionen in Verbindung gebracht.
Kjaergaard M, Waterloo K, Wang K etc al. Effects of Vitamin D supplement on depression scores in people witlow levels of serum 25-hydroxyvitamin D: nested case-control study and randomised trial. Br J Psychiatry. 2012 Jul 12.
Vitamin D Mangel ist häufiger als angenommen und kann durch Darm-, Leber- und Nierenerkrankungen ausgelöst werden. Medikamente wie Phenobarbital, Phenytoin können ebenfalls zu Mangel führen.

Vitamin D - Hypervitaminose

Vitamin D-Toxizität ist selten, denn Abbauprodukte von Calcitriol werden über die Galle ausgeschieden. Allerdings kann eine Überdosierung bei Leber-Galleerkrankten toxische Auswirkungen zeigen. Allgemeinsymptome sind Kopfschmerzen, Muskelschmerzen (hyperkalzämische Myopathie), Koliken, Bauchschmerzen, Erbrechen, Obstipation.

Vitamin D Test

Die Bestimmung von 25-Hydroxy-Cholecalciferol ist die verlässlichste Methode zur Erkennung eines D-Hormon-Mangels. Unter 30 µg/l liegt ein leichter, unter 20 µg/l ein schwerer Mangel vor.

Benötigtes Material: 3ml Serum

Angebotene Analysen:

  • 25-Hydroxy-Vitamin D (25-OH-D), Ligandenassay
  • 1,25-Dihydroxy-Vitamin D (1,25-(OH)2D3), Calcitriol