Mangan- Funktion und Wirkung

Mangan ist, wie viele Spurenelemente, essenziell in geringen Mengen und toxisch bei hoher Exposition. Als Bestandteil von Enzymen sichert es die Energiebereitstellung der Zelle und spielt eine wichtige Rolle für den Aufbau von Bindegewebe, Knorpeln und Knochen. Außerdem ist Mangan Bestandteil der Superoxiddismutase MnSOD, die für den Entgiftungszyklus von Bedeutung ist.

Mangan ist in besonders in grünem Gemüse, Haferflocken und Tee zu finden. Bei Zufuhr größerer Mengen aus Lebensmitteln wie Getreide sind toxische Auswirkungen nicht zu befürchten. Die Gesamtmenge im Körper beträgt 10-20 mg. Der tägliche Bedarf wird auf 2,0-5,0 mg, die durchschnittliche Zufuhr in Deutschland auf 2,5 mg geschätzt. Beim Menschen wird Mangan über den Dünndarm aufgenommen und biliär ausgeschieden.

Diagnostik

Ein akuter Manganmangel kommt beim Menschen kaum vor. Ob chronische Unterversorgungen vorliegen untersuchte die Autorin. Sie führte eine statistische Überwachung von 6422 Haaranalyse Datensätzen durch. Von diesen lagen 742 Messwerte unter dem Referenzbereich, was bedeutet, dass eine langzeitliche Unterversorgung bei über 10% der Probanden vorhanden schien. Interessanterweise zeigte sich ein ähnliches Bild bei der statistischen Auswertung von 937 Vollblutwerten. Von diesen lagen 137 Messwerte unterhalb des Referenzwertes von 7,1µg/l. Dies reflektiert eine momentan unzureichende Zufuhr bei etwa 13% der Probanden.

Mangan Intoxikation

Eine Intoxikation basiert meist auf einer beruflichen Exposition. Arbeiter der Stahl- und Farbstoffindustrie sind besonders gefährdet. Nach Inhalation entstehen v.a. pulmonale Symptome (Husten, Bronchitis, Pneumonitis). Weiterhin zeigt Mangan eine ausgeprägte Neurotoxizität. Dabei kann es zu einem sekundären Parkinson-Syndrom (Parkinsonismus) kommen, ausgelöst durch Manganablagerungen im Bereich der Basalganglien (v.a. Globus pallidus). In Abgrenzung zum klinisch ähnlichen Morbus Parkinson sprechen die Patienten schlecht auf die übliche Parkinsonmedikation an. Das Krankheitsbild wird insgesamt als Manganismus oder Pseudo-Parkinson bezeichnet und gilt als reversibel.

 


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