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  MTM Newsletter N° 45 - September 2024
               
   
Laborinformationen
  Was Sie über die Haaranalytik wissen sollten
DMSA Kapseln in Frankreich und der Schweiz rezeptpflichtig erhältlich
Neue Buchveröffentlichung
Forschung zum Knochenstoffwechsel
Haaranalyse: Wiederholungstest wann?
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Laborinformationen

Was Sie über die Haaranalytik wissen sollten

Natrium und Kalium in Haargeweben
Schon während der Achtziger Jahre untersuchte MTM inwieweit die Messwerte von Kalium- und Natrium in Haaren diagnostisch zuverlässige Informationen liefern, die therapeutisch verwertbar sind. Der Grund: Labore, die Haarproben vor der Aufschlüsselung des Probematerials nicht waschen, vertreten die Meinung, dass diese K- und Na-Messwerte (der ungewaschenen Haarproben) Rückschlüsse auf Nebennierenfunktionen zulassen.

In einer Stellungnahme der Kommission „Human Biomonitoring“ des Umweltbundesamtes 2005 heißt es: „Für das Human-Biomonitoring in der Umweltmedizin sind leicht zugängliche Probenmaterialien, die eine durchschnittliche Exposition über einen längeren Zeitraum reflektieren, von besonderer Bedeutung. Vor diesem Hintergrund werden Kopfhaare zur Überwachung der inneren Belastung gegenüber Metallen bzw. Metalloiden z. B. in epidemiologischen sowie in Fallstudien eingesetzt.“

Weiterhin weist das Umweltbundesamt darauf hin, dass die „auf einer Haaranalyse beruhende Verdachtsdiagnose „Schwermetall-Intoxikation“ nicht selten durch eine exogene Kontamination der Haare erklärt werden kann.“ (1) Dies wiederum heißt, dass bei der Probenvorbereitung exogene Stoffe, welche durch Staub, Haarpflegeprodukte oder mit Schweiß auf dem Haarschaft abgelagert sind, entfernt werden müssen.

Kürzlich führte MTM wieder eine Gegenüberstellung der K- und Na-Messwerte, vor und nach dem Waschvorgang, durch. Getestet wurden Haarproben zweier Erwachsener und eines Kindes.

Tabelle 1: Natrium- und Kalium-Messwerte vor und nach Waschvorgang
    Erwachsen Erwachsen Kind
Element 2H283320 2H283372 1KH283284
Vor Waschung Natrium 303,7 146,4 651,3
Nach Waschung Natrium 5,5 6,1 3,6
Vor Waschung Kalium 123,4 73,9 654,0
Nach Waschung Kalium 7,8 8,2 5,9

Ergebnisse in mg/kg / Bestimmungsgrenze: Na: 10mg/kg; K: 10 mg/kg


Zusammenfassung:
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, dass durch den Waschprozess Kalium wie auch Natrium Messwerte merklich reduziert wurden und de facto unterhalb der Bestimmungsgrenze lagen, d.h. es konnte weder Kalium noch Natrium in den untersuchten Haargeweben nachgewiesen werden. Der Waschprozess mit entionisierten Lösungen ist absolut essentiell bei der Durchführung einer Haaranalyse.

Die obigen Ergebnisse bestätigen frühere Untersuchungen. Somit wird unser Labor weiterhin weder Kalium noch Natrium in Haaren bestimmen. Nach wie vor liefert MTM nur diagnostisch und therapeutisch relevante Messungen. Dafür stehen wir.

(1) Wilhelm M, Idel H (1997) Ausgewählte Fallstudien zur „Haaranalyse.“ Umweltmed Forsch Prax 2:247–249

DMSA Kapseln in Frankreich und der Schweiz rezeptpflichtig erhältlich
DMSA Kapseln sind jetzt auch in Frankreich wie auch der Schweiz rezeptpflichtig erhältlich.

Mehr dazu:
SUCCICAPTAL 200 mg capsule - VIDAL

Succimer: active substance with therapeutic effect - VIDAL

Neue Buchveröffentlichung
Book - Minerals and trace elements in hair and tissue analysis
Mineralstoffe und Spurenelemente in der Haar- und Gewebeanalytik

Sprache Deutsch
Softcover 224 Seiten
Verlag mgo fachverlage
ISBN Buch, gedruckt 978-3-96474-702-0
Buch, gedruckt, Preis 49,95 €
ISBN eBook 978-3-96474-703-7
eBook Preis: 44,95 €

https://shop.mgo-fachverlage.de/mineralstoffe-und-spurenelemente-in-der-haar-und-gewebeanalytik.html

Eine Leseprobe finden Sie hier: Download

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Forschung zum Knochenstoffwechsel

Calcium (Ca) in der Haaranalyse
Miekeley N et al. Department of Chemistry, Pontifical Catholic University, Rio de Janeiro, Brazil. Elemental anomalies in hair as indicators of endocrinologic pathologies and deficiencies in calcium and bone metabolism. J Trace Elem Med Biol. 2001;15(1):46-55.

Übersetzung:
Spurenelemente Abnormalitäten in Haaren als Indikator für endokrine Pathologien, Calciummangel und Knochenstoffwechsel.

Kurzfassung:
In Rio de Janeiro wurden Haaruntersuchungen an 900 Frauen, 40Jahre und älter, durchgeführt. Abnormale Haar-Calciumkonzentrationen wiesen auf Stoffwechselpathologien hin. Sehr niedrige Messwerte wurden bei 72 Frauen, älter als 60 Jahre, festgestellt und konnten mit Osteoporose assoziiert werden. Die Statistik bestätigte die Hypothese, dass Calcium in Verbindung mit abnormalen Messwerten anderer Elemente wie Mn, Mg, Sr, Ba oder Cd endokrinologische Pathologien beeinflusst.

Bei Patienten mit Hypoparathyroidismus zeigten sich deutlich reduzierte Haar-Calcium- Konzentrationen. Die statistische Evaluierung ergab, dass die Haaranalyse für die Bestätigung der Diagnose obig genannter Pathologien genutzt werden kann. Als Komplimentärtest ist die Haaranalyse zur Erkennung von Calcium/Knochenstoffwechselproblemen nützlich.

Strontium (Sr) und Osteoporose
Im Gegensatz zu Calcium kommt Strontium nur in geringen Mengen im menschlichen Körper vor, hat keine bekannte biologische Bedeutung und ist nicht essentiell.

Calcium und Strontium verhalten sich chemisch wie auch physiologisch sehr ähnlich. Das Erdalkalimetall Strontium ist in der Medizin nicht unbekannt: bereits in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde das Element in der Osteoporose-Therapie genutzt, da es laut Forschern der Mayo Klinik die Knochendichte verbessern kann. Das Medikament Strontiumranelat, das aus zwei Atomen stabilen Strontiums und einem organischen Rest der Ranelinsäure besteht, wurde neben den Bisphosphonaten zur Behandlung einer Osteoporose nach den Wechseljahren eingesetzt. Aufgrund schwerer Nebenwirkungen wurde die Anwendung 2013 von der Europäischen Arzneimittel Agentur stark eingeschränkt. Im Jahr 2017 wurde das Arzneimittel in Deutschland vom Markt genommen.

Die Betastrahler Strontium-89 und Strontium-90 finden medizinische Anwendung in der Behandlung von Knochenmetastasen.

Der menschliche Körper unterscheidet kaum zwischen Calcium und Strontium, daher kann Strontium wie Calcium in Knochen eingebaut werden. Die geringen Mengen natürlich vorkommenden Strontiums schaden dem Organismus nicht; jedoch wird das radioaktive Isotop Strontium-90 aufgrund seiner Anreicherung in den Knochen und seiner langen biologischen Halbwertszeit als gefährlich eingestuft. Durch Atomwaffenversuche wird radioaktives Sr-90 in der Biosphäre verbreitet, und ist aufgrund seiner Halbwertszeit über 28,8 Jahre nachweisbar.

Da sich Strontium aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Kalzium in hohem Maße in den Knochen anreichert, kann es den normalen Prozess der Knochenentwicklung ernsthaft beeinträchtigen. Junge Menschen sind besonders gefährdet, besonders in der dynamischen Phase der Knochenbildung und des Knochenwachstums. Die gesundheitlichen Auswirkungen einer hohen Sr-Exposition sind bei Kindern und Jugendlichen schwerwiegender. Wie eine Studie an Menschen nahelegt und mehrere Tierstudien gezeigt haben, ist Strontium-Rachitis die mögliche Folge einer Sr-Exposition bei Kindern.

Es wird vermutet, dass bei einer Calciumunterversorgung der Körper Strontium leicht aufnimmt, wobei Strontium die Rolle und Funktion des Calciums weitgehend einnehmen kann. Inwieweit diese Hypothese stimmt, versuchte die Autorin statistisch nachzuweisen:

Dazu wurden nahezu 25000 Haarproben statistisch evaluiert. Von diesen zeigten 2050 Messwerte (weniger als 10%) eine Haar-Calciumkonzentration unterhalb des niedrigen Referenzbereiches, was auf eine ungenügende Zufuhr oder Metabolisierung von Calcium hinweist. Von diesen 2050 Messwerten zeigten 283, also gut über 10%, einen hohen Strontium-Messwert. Das deutet daraufhin, dass Calciummangel die Strontium Aufnahme begünstigt.

Hinweis: Es ist scheint ratsam bei dem Einsatz Sr-haltiger Medikamente, während oder nach einer Sr-Exposition auf den Calciumhaushalt zu achten. In manchen Regionen finden sich bedenkliche Sr-Mengen im Wasser. Neben Serum-Calcium sollte somit auf Haar-Calcium- wie auch Wasserwerte geachtet werden.

Haaranalyse: Wiederholungstest wann?
Der Wiederholungstest zum Nachweis einer erfolgten Nährstoff- oder Entgiftungstherapie, sollte nicht vor 6 Monaten durchgeführt werden. Das Haarwachstum entspricht in etwa 1 bis 1,5cm pro Monat. Die Probeentnahme sollte nahe der Kopfhaut erfolgen.

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Unser nächstes Nachrichtenblatt befasst sich mit dem Nachweis von Metallen im Speichel, vor und nach dem Kautest, sowie relevanten metallspezifischen Erkrankungen.

Unsere Nachrichtenblätter finden Sie auf unserer Webseite unter:
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Schöne Herbstzeit!    Wir wünschen Ihnen eine wundervolle Herbstzeit.

Und alles Gute

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