Es gibt keine empfohlene Tagesdosis für das Spurenelement Vanadium; die tägliche Aufnahme von 10–100 µg ist wahrscheinlich sicher und ausreichend. Ob das Element Vanadium beim Menschen eine ernährungsphysiologische, biochemische oder biologische Rolle spielt, ist unklar.
Pathophysiologisch relevanter Vanadiummangel und -belastungen sind wahrscheinlich selten.
Eine Überdosierung droht nur bei der Einnahme von Vanadiumpräparaten. Zu einer Vergiftung kann es kommen, wenn vanadiumhaltiger Staub oder Rauch eingeatmet wird– zum Beispiel bei Arbeitern der Stahlindustrie. Dies kann zu Reizungen der Atemwege, einer chronischen Bronchitis sowie einer Lungenentzündung führen.
Spuren von Vanadium finden sich in Fisch, Pflanzenölen und Oliven. Vanadium ist auch in Brechbohnen, Dill, Fleisch, Radieschen und Vollkornprodukten enthalten. Die Funktion von Vanadium ist noch nicht vollständig geklärt, aber es könnte als Co-Faktor für Enzyme wirken, die am Blutzuckerstoffwechsel, Lipid- und Cholesterinstoffwechsel, der Knochen- und Zahnentwicklung, der Fruchtbarkeit, der Schilddrüsenfunktion, der Hormonproduktion und dem Neurotransmitterstoffwechsel beteiligt sind. Vanadium stimuliert bekanntermaßen die Glukoseoxidation und den Glukosetransport in Fettzellen.
Toxizität
Laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) ist Vanadium möglicherweise krebserregend.
Industriearbeiter, die Vanadiumpentoxid einatmen, können unter Hustenbeschwerden leiden, die mehrere Tage nach der Exposition anhalten können.
Übermäßige orale Einnahme kann Übelkeit und leichten Durchfall verursachen. Bei Personen, die Natriummetavanadat oder Vanadylsulfat zur experimentellen Behandlung von Diabetes einnehmen, wurdev Magenkrämpfe verzeichnet. In einer Studie mit Personen, die etwa 13 mg Vanadium pro Tag einnahmen, traten Magenkrämpfe auf.
Die gesundheitlichen Auswirkungen einer zu hohen Exposition bei Kindern dürften denen von Erwachsenen ähneln. Es ist nicht bekannt, ob Kinder empfindlicher auf Vanadiumtoxizität reagieren als Erwachsene. Auch ist nicht bekannt, ob Vanadium Geburtsfehler verursacht.
Personen, die Zigarettenrauch ausgesetzt sind, können höheren Vanadiumkonzentrationen ausgesetzt sein.
Diagnostik:
Die Vanadiumkonzentration in Blut und Urin kann Aufschluss darüber geben, ob eine überdurchschnittliche Vanadiumexposition vorliegt. Die Vanadiumwerte in Blut und Urin gelten als zuverlässigste Indikatoren für eine berufliche Vanadiumbelastung.
References
Agency for Toxic Substances and Disease Registry (ATSDR). 2012. Toxicological profile for Vanadium. Atlanta, GA: U.S. Department of Health and Human Services, Public Health Service.
HEALTH EFFECTS - Toxicological Profile for Vanadium - NCBI Bookshelf