Arsenverbindungen sind ubiquitär in den Umweltmedien vorhanden. Anorganische Arsenverbindungen wie Arsentrioxid und Arsenpentoxid stammen sowohl aus geogenen Quellen als auch aus industriellen Emissionen. Sie sind im Hinblick auf ihre chronische Toxizität und kanzerogene Wirkung von hoher umweltmedizinischer Relevanz. Organische Arsenverbindungen werden von biologisch aktiven Systemen gebildet und kommen besonders reichlich in Meerestieren vor. Sie wurden bisher als wenig toxisch eingeschätzt.
Die Arsenbelastung des Menschen erfasst man heute üblicherweise durch die Bestimmung dieses Elements und seiner Verbindungen im Urin. Die Arsenbestimmung im Blut hat praktisch keine Bedeutung. Die Halbwertszeiten des Arsens im Blut sind nur kurz, sodass die Konzentrationen im Blut niedrig sind und eine empfindliche und zuverlässige Abschätzung der internen Arsenbelastung nicht zulassen. Haar- und Nagelanalysen haben einen Stellenwert in der forensischen und epidemiologischen Untersuchung zur Abschätzung einer weiter zurückliegenden oder chronisch erfolgten Arsenaufnahme.
Bei der Interpretation der Ergebnisse muss bedacht werden, dass die Arsenkonzentration im Urin nur die kurzfristig zurückliegende Arsenaufnahme widerspiegelt und deswegen Rückschlüsse auf ein chronisches Risiko nicht ohne weiteres zulässt.