Pferde reagieren empfindlicher auf ein erhöhtes Selenangebot als Wiederkäuer oder Schweine. In Europa verläuft die Selenvergiftung meist subakut bis chronisch mit Latenzzeiten von 20 Tagen oder länger.
Vergiftungserscheinungen wurden nach dem Füttern selenreicher Futtermittel oder durch selenreiches Trinkwasser wie auch eine fälschlich zu hohe Nährstoffverabreichung verzeichnet. Durch Störung der Keratinbildung kommt es zu Haarausfall und Huf- oder Klauenmissbildungen. Akute Vergiftungen können einen vaskulären Schock auslösen.
Bei chronischen Vergiftungen, dem sogenannten 'Alkali disease' stehen ein schlechter Allgemeinzustand, der Ausfall des Langhaares und Hufveränderungen im Vordergrund. Die subakute Vergiftung, auch 'blind stagger' genannt, geht mit Ataxie und Sehstörungen bis zur Erblindung einher. Die in Deutschland seltene Form der Selenose verursacht plötzlichen Kollaps und Tod nach Herzinsuffizienz.
Die Haar- oder Fellanalyse weißt auf chronische Belastungen, Blutuntersuchungen auf akute Intoxikationen.